An alle einen lieben Gruss nach der Zeit ohne brauchbares Internet. Ich habe erstmal den Bericht "Was passierte zwischen ..." fertiggestellt. Da seht doch noch mal rein, bevor ich nachher hier fortfahre ... bis dahin.
Ach ist das schoen, ich habe wieder Kommentare bekommen. Freude. Ich bedanke mich.
Und Fragen habe ich gelesen. Die beantworte ich jetzt:
Der Bericht mit den Bildern, auf denen viele Holzkreuze zu sehen waren, sollte absichtlich keinen Text haben. Ich wollte einfach die Fotos zeigen, die ich auf 2km gemacht habe. Ein Gitterzaun hat im Laufe der Jahre die Pilger dazu eingeladen, ihre Gedanken in dem Zaun oder auf dem Weg zu hinterlassen. Oft waren es Zettel, auf dem Weg hat jemand sogar einen kleinen "Altar" aufgebaut (mit den Bildern der 3 jungen Maedchen), immer sind die Dinge Zeugen von dem Grund der Pilgerwanderung oder einfach nur davon, dass jemand etwas sagen oder sich zeigen wollte. Die Menschen haben es fuer wichtig gehalten, den anderen ein Zeichen zu hinterlassen. Das kann man wohl nur verstehen, wenn man den Weg geht. Ich habe vorher in Buechern solche Fotos gesehen, sie haben mich nicht beruehrt. Wenn man aber hier daran vorbeigeht oder stehen bleibt, fuehlt man ploetzlich diese Menschen. Viele haben nur ein Kreuz aus Holz hinterlassen. Ich habe das auch getan.
So gibt es ganz viele Zeichen auf dem Weg. Und gerade weil sie nicht mit Namen und Datum und Erklaerungen versehen sondern einfach nur da sind, beruehren sie mich auf besondere Weise.
Manche haben aber eine kurze Mitteilung, die ahnen laesst, warum jemand oder fuer wen er den Camino geht. Das ist dann manchmal sehr traurig fuer den, der es liest. Aber fuer die, die den Weg deshalb gehen, ist es gut.
Ein Pilger erzaehlte mir, sein Vater wollte das machen, aber er ist vorher gestorben. Nun geht er den Weg fuer ihn. Er ist mit seinem Hund von Koeln losgegangen bis Santiago - und nun auf dem Rueckweg.
Der Bericht danach sollte mal was ganz anderes sein. Naehmlich eine Luegen-Geschichten-Folge. Also eben auch was zum Lachen.
Aber so wollte ich das wiedergeben, was mir hier jeden Tag widerfaehrt: Jeden Tag begegnen mir schoene, traurige, kurios-verrueckte, ruehrende, freundliche, schaurige, schrille und in-sich-ruhende Dinge, Menschen oder Geschichten. Alles voellig unerwartet und manchmal in schneller Abfolge hintereinander, sodass ich abends das Sortieren gar nicht mehr hinkriege. Deshalb versuche ich, meine Berichte eben auch so - scheinbar nicht zusammen passend - einfach wie erlebt zu schreiben und zu bebildern.