So schoene Komentare, danke. Wie die Herbergen sind? Na, dann machen wir heute mal kleine Herbergskunde.
Die Herbergen sind alle verschieden. Wer einen Standard vermutet oder erwartet, liegt falsch. Es gibt ihn einfach nicht. Immer wieder eine Ueberraschung. Es gibt uebrigens kirchliche, staedtische, halbkirchliche und solche, die von irgendwelchen Bruderschaften gefuehrt werden. Und natuerlich auch private, das weiss man manchmal nicht so genau. Der Preis richtet sich fast gar nicht nach der Ausstattung. So gibts welche mit Schlafsaeaelen mit 60 Betten oder mehr fuer 10 oder mehr Euro und auch solche mit 2er-Zimmer, die gar nichts kosten sondern in denen eine Donatio (Spende) erwartet wird. Wenn alles voll ist kann man bei der Kirche fragen, ob man eine Albergue apropial kriegt, oder so aehnlich, dann schlaeft man z.B. in einem Gemeindesaal. Und genau das ist mir in Logroño passiert:
Aber auch diese kleine lauschige Eckke gehoerte dazu:
Ein aelteres Ehepaar betreute die Pilger (freiwillig und
ohne Gehalt) und hat uns (20) um 21.00 Uhr durch einen Geheimgang in die Kirche gefuehrt und mit uns 30 Minuten eine Pilgerandacht in einem Winkel des Kirchenschiffes abgehalten. In den verschiedenen Sprachen haben wir selbst die Gebete abgelesen. Es war schlicht und feierlich zugleich und hat jeden von uns sehr beruehrt. Davon habe ich keine Fotos, das haette nicht gepasst. Alles war frei und es wurde nur eine kleine Spende erwartet, die man ungesehen in einen Holzkasten legte.
Eine andere Herberge wird mir unvergesslich bleiben, in der ich hoch in den Bergen zu Anfang meiner Tour gefunden und dort uebernachtet habe. Ich habe sie nicht gesucht und kannte sie auch gar nicht. Und ich weiss bis heute nicht, warum ich den sehr beschwerlichen Weg auf mich genommen und sogar nachmittags vorher eine gut ausgestattete Herberge , bereits eingecheckt und geduscht, ploetzlich wieder verlassen und mich auf den Weg in die Berge gemacht und sie nur so gefunden habe.
Sie ist in Arres und sehr klein und eng, so wie die uralte Kirche. Als ich ankam, traf ich auf der Steintreppe Christin wieder und noch ein paar andere und wir fielen uns in die Arme. Der Hospitalero hat gekocht und ein Gebet gesprochen und dann gabs Essen und Rotwein und wir waren gluecklich.
Nachher erzaehlte er uns, dass er das hier in den Bergen immer mal wieder einige Wochen freiwillig macht, er arbeitet sonst in einer Bank ...
Auch in dieser Herberge wurde eine Spende hinterlassen. Der Kasten dafuer war offen. Der Hospitalero sagte uns, der Kasten ist nicht verschlossen, weil ein Pilger, der mal kein Geld hat, sich daraus auch etwas nehmen kann.
Und nun kommen ein paar Impressionen zum Thema Herbergen - seht sie Euch anfach an und wenn Ihr wollt, koennt Ihr in einer in Gedanken heute Nacht bleiben ...
Hier ist mein Schlafplatz heute Nacht - da wo der gruene Beutel liegt, unter der lila Frau.
Gute Nacht, bis zum naechsten Mal.